Hochzeitsband oder DJ?

Es ist die große Frage: Wem wollt Ihr die musikalische Umrahmung Eurer Hochzeitsfeier anvertrauen? Einer Hochzeitsband oder einem DJ? Wie jedes Hochzeitspaar steht Ihr vor der Wahl. Und klar: ein paar der Vor- und Nachteile liegen deutlich auf der Hand. Wir möchten diese im Folgenden etwas beleuchten und mit dem ein oder anderen Vorurteil aufräumen.

Zusätzlich möchten wir Euch unser Interview-Video „Sarah und Jean-Pierre zum Thema Hochzeitsband“ ans Herz legen.

Äpfel oder Birnen?

Zunächst sollte Euch eine Sache klar sein: Wenn wir eine (gute) Hochzeitsband einem (guten) DJ gegenüberstellen, dann vergleichen wir (gute) Äpfel mit (guten) Birnen. Zwar liefern beide Alternativen Musik für Eure Hochzeitsfeier und unterhalten idealerweise Euch und Eure Gäste – das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn der DJ liefert Euch Musik aus der Konserve – eine Band produziert die Musik live. Vor Euren Augen und Ohren und handgemacht.

Handgemacht versus Konserve

Der simpelste, aber eben auch weitestreichende Unterschied zwischen einer Band und einem DJ ist somit die schlichte Tatsache, dass Ihr bei einer Band live und vor Ort (im selben Raum, in derselben Luft, am selben Ort) Zeugen davon seid, wie Menschen Musik für Menschen erschaffen. Das ist direkte Interaktion, direkte Energie, direktes Miteinander. Die Wirkung auf ein Publikum, die besondere Magie der Live-Atmosphäre, die Mimik im Gesicht einer Sängerin bei einer Ballade, die Kraft und Energie eines Drummers – all das und noch vieles mehr macht die Faszination aus, die von einer Live-Band ausgeht. Letztlich sind wir als Band verantwortlich für die Stimmung und Emotionen Eurer Gäste im Raum – zu jeder Sekunde, in der wir live musizieren. Auch wenn es wohlbekannte und häufig gespielte Titel sein mögen, auch wenn derselbe Groove, dieselben Gesangslinien auch auf anderen Bühnen zum Leben erwachten: in diesem Moment entsteht genau diese Musik für Euch und Eure Gäste. Exklusiv.

Wir lieben die Live-Musik – logisch.

Sicher – wir sind selbst Live-Musiker, und Ihr seid hier auf der Website einer Hochzeitsband, somit sind wir natürlich nicht ganz unvoreingenommen (sonst würden wir wohl kaum für unsere Leidenschaft als Live-Musiker oder Sänger so brennen, wie wir das tun). Trotzdem ist uns wohl bewusst, dass auch ein DJ – wenn er gut ist – einen beeindruckenden Job ausübt: denn auch ein DJ schafft Emotionen und steuert diese – je erfahrener und sensibler er ist, desto erfolgreicher gelingt ihm dies. Allerdings tut er dies eben mit „totem“, „konserviertem“ Musikmaterial, das genau in dieser Form in Millionen Clubs, Radiosendern, SmartPhones zu hören ist. Die Kunst des DJs ist demnach nicht die Erzeugung der Musik selbst, sondern es ist die der Dramaturgie, der Übergänge, der Kombination. Auch ein DJ interagiert mit seinem Publikum.

Repertoire: Live-David gegen Konserven-Goliath

Der zweite Unterschied zwischen einer Hochzeitsband und einem DJ liegt ebenfalls klar auf der Hand: Ein DJ kann auf eine ungleich größere Bandbreite von Titeln und Songs zurückgreifen als eine Hochzeitsband – genauso wie eine Videothek mehr Filme im Bestand als ein Theater auf dem aktuellen Spielplan hat. Wenn eine Band ein Repertoire von z. B. 100 – 200 Titeln in petto hat, so kann ein DJ durchaus einen Fundus von 10.000 Titeln oder mehr im Fundus haben – in Abhängigkeit von der Größe seiner Festplatte und seines Budgets.

Kosten

Schließlich kommen wir zum dritten, für die grundsätzliche Planung Eurer Feier natürlich zentralen Unterschied: ein DJ kostet weniger als eine gute Liveband. DJ-Agenturen stellen gerne die Ausbildung und Erfahrung ihrer DJs in den Vordergrund („moderiert nur, wenn er wirklich etwas zu sagen hat“, „kennt die musikalischen Unterschiede von Standardtänzen“, „ist besonders stark in der Elektro-Ecke“), aber – um es mal unverblümt zu sagen – diese Fähigkeiten sind im Vergleich zu Talent, Ausbildung und Erfahrung, die es benötigt, um als Profi-Musiker auf die Bühne zu gehen, doch eher bescheiden. Wir selbst und viele unserer befreundeten Bands bringen Euch Vollblutprofis ins Haus, die in der Regel ein Studium an einer Musikhochschule oder einer vergleichbaren Ausbildungsstätte genossen haben und ihr Metier in überragender Weise beherrschen.

Zwischenfazit: Lieber ein DJ als eine schlechte Live-Band

Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen und Euch gleichzeitig etwas ans Herz zu legen, wovon wir fest überzeugt sind: Wenn Euer Budget es nicht zulässt, eine gute Hochzeitsband zu buchen (was eine solche unserer Meinung nach ausmacht, haben wir im Blogbeitrag „Was ist eine gute Hochzeitsband?“ zusammengefasst), dann empfehlen wir Euch, einem DJ den Vorzug zu geben. Denn mit der Wahl einer schlechten Hochzeitsband könnt Ihr einen Fehler machen, der deutliche Auswirkungen hat: wenn eine Band ihr Metier nicht versteht – ob schlechte Sänger oder Instrumentalisten, unpassende Moderation, seltsame Optik, schlechte Soundmischung -, dann ist der Abend gelaufen. Für einen DJ ist es weitaus schwerer, seinen Job schlecht zu machen – wenn der Musikstil gemeinsam mit Euch im Vorfeld festgelegt wurde, kann so richtig viel nicht schiefgehen.

Auf der anderen Seite des Spektrums verhält es sich jedoch genau andersherum: Eine professionelle, erfahrene Live-Band ist einem DJ in fast allen Fällen vorzuziehen (einziges Gegenargument: wenn die Location keinen Raum für eine Bühne bietet). Die Stimmung, die einzigartigen Live-Club-Momente, die direkte Interaktion – all dem kann ein DJ nicht das Wasser reichen. Allerdings wird eine solche Band Euer Budget stärker beanspruchen als ein DJ.

Was sagen die DJs?

Wir möchten an dieser Stelle von unserem letzten Wochenende berichten: Wir waren auf Besuch auf der „Wir heiraten“ Hochzeitsmesse in Stuttgart. Neben der immer wieder erstaunlichen Beobachtung, wie emsig die „Hochzeitsindustrie“ hierzulande brummt (dieses Geschäft scheint jeglicher Konjunkturschwankung oder misslungenen US-Präsidentschaftswahl zu trotzen) haben wir uns an den Messseständen der diversen DJ-Agenturen „undercover“ erkundigen wollen, was man uns empfehlen würde: Hochzeitsband oder DJ. Zugegeben, das war nicht ganz fair, aber wir hatten vernommen, dass im Vorjahr eine große Stuttgarter DJ-Agentur extra einen Seminarraum anmietete, um vor unbedarften Frischverlobten mittels Powerpoint-Präsentationen über Musiker zu schimpfen. Unsere dadurch etwas durchwachsenen Erwartungen wurden glücklicherweise nicht erfüllt: die meisten Vertreter der DJ-Agenturen erläuterten die Vor- und Nachteile von Bands versus DJs in fairer Weise. Gemeinsam war den Rückmeldungen aber, dass zumeist eher die „Nachteile“ von Musikern aufgezählt wurden, als dass die eigenen Stärken betont wurden. Dabei haben wir erfahren: 1) Musiker machen Pausen, 2) Musiker spielen nur über einen gewissen Zeitraum (z. B. 19 Uhr bis 1 Uhr), 3) Musiker sind unzuverlässig und wissen sich nicht zu benehmen. Unsere Meinung hierzu: klar, es gibt überall schwarze Schafe, aber zumindest aus unserer eigenen Perspektive hoffen wir doch, dass unsere Kinderstube uns gesellschaftsfähig gemacht hat :-). Die Argumente mit den Pausen und die Tatsache, dass Spielzeiten von 15 Uhr bis 3 Uhr morgens für Live-Bands unüblich sind, entsprechen aus unserer Sicht der Wahrheit – das ist eben der Unterschied zwischen Mensch und Maschine. Wenn Ihr mehr hierzu wissen wollt, lest am besten unseren Blogbeitrag „Häufige Fragen von Hochzeitspaaren“.

 

– to be continued –

 

 

Bild: Julien Christ  / pixelio.de